Die Materialien

Lebendiger Werkstoff

Reet ist nicht gleich Reet.
Wir verarbeiten nur 1a-Qualität, damit Sie lange ungetrübte Freude an Ihrem Reetdach haben.

Dieser Leitsatz gilt für das Reet ebenso wie für Holz und Firstmaterialien.

 

Reet

Reet wird auch Ried oder Rieth genannt. Hinter allen Begriffen steht das Teichschilfrohr, das Sie bestimmt schon einmal an Gewässerrändern haben wachsen sehen. Als Baumaterial wird es allen baubiologischen und energietechnischen Aspekten gerecht: Klima regulierend gleicht es Wärme sowie Kälte aus. Doch Reet ist nicht gleich Reet. Wetter- und Umweltbedingungen lassen regional verschiedene Qualitäten wachsen. So werden unterschiedliche Längen und Halmstärken geerntet, die nach Art und Größe des Bauvorhabens aussucht werden müssen. Dabei achten wir sehr auf eine hochwertige Halmqualität. Je langsamer ein Halm gewachsen ist, desto stabiler und schwerer ist er. Meistens beziehen wir unser Reet aus Rumänien. Deutsches Reet zeichnet sich zwar ebenfalls durch eine sehr gute Qualität aus, ist aber nur noch in sehr begrenzten Mengen erhältlich. Reet wird im Winter geerntet. Auch heute noch ist diese Ernte mit viel Handarbeit verbunden. Über der Wurzel wird der Halm abgeschnitten und von den Blättern befreit. Gebündelt wird es zum Trocknen in s.g. Diemen aufgestellt. Anschließend wird es grob gereinigt, handelsüblich gebunden und gelangt über Großhändler direkt auf die Baustelle.

Miscanthus als Reetersatz
Wie oben bereits erwähnt, beträgt die Eigenversorgung mit Reet in Deutschland nur etwa 20 %. Vor diesem Hintergrund wurde in den letzten Jahren die Projektidee „ Miscanthus als Alternative zum Baustoff Reet diskutiert. Es wurden Versuchsflächen mit Miscanthus (Chinagras) angelegt sowie Dächer mit Miscanthus probeweise gedeckt. Der Miscanthus-Anbau befindet sich weiter in der Testphase. Interessierte verweisen auf wir an die

Technoligie-Tranfer-Zentrale Schleswig-Holstein GmbH
Dr. Michaela Oesser
Telefon 0461/806149
www.ttzsh.de.
Frau Dr. Oesser leitet den Arbeitskreis Nachwachsende Rohstoffe.

 

Heide

Das Heidekraut wird in Dänemark und Holland geerntet, anschließend wird das getrocknete Kraut in großen, gepressten Ballen auf die Baustelle geliefert. Das Heidekraut wird getrocknet als Firstabdeckung benutzt. Seine rotbraune Grundfarbe passt sehr gut zu den wechselnden, alterungsbedingten Tönungen des Reetdaches. Das Mähen der Heide ist in Deutschland aus naturschützerischen Gesichtspunkten verboten - obwohl sie dafür sorgt, dass die Pflanze nicht verholzt und ihr Wachstum angeregt wird. Trotzdem ist der Heidefirst, alleine oder mit den Hängehölzern als Reiter, die bevorzugte Wahl bei den meisten Dächern. Dies liegt auch mit an dem schmucken Anblick, den er bietet. Funktional bietet er keine Vor- oder Nachteile, wie bei den meisten Möglichkeiten des Reetdaches ist es eine Geschmacksfrage, welche Lösung eingesetzt wird.

 

Grassoden

Grassoden werden vornehmlich an der Nordsee sprich Westküste als Firstbedeckung verwendet, sind also in Schleswig-Holstein oft zu finden. Da die Grassoden Feuchtigkeit zum Wachstum benötigen, sind sie für unsere feuchten Wetterverhältnisse absolut geeignet. Ähnlich wie Dachziegel werden die Soden im Verband verlegt und mit Holzpflöcken und oder Maschendraht am Dach fixiert. Die Soden kommen von den Salzwiesen an der Nordsee, durch die Beweidung durch Schafe wird das Gras kurz gehalten und eine sehr starke Wurzelbildung setzt ein. Derart gestärkt sind auch nur diese Soden für die Firsterstellung geeignet.





Holz

Unterkonstruktionen werden von uns – wie bei jedem anderen Dach – mit handelsüblicher Dachlattung gearbeitet. Für die typischen Reetdachverzierungen wie "Angeliter Reiter", Gaubenkonstruktionen, Giebelfirstobjekte wie Eulenaugen, gekreuzte Pferdeköpfe o.ä. verwenden wir hochwertiges Holz, das den schleswig-holsteinischen Wetterbedingungen gewachsen ist. Gern auch unbehandelt, da die natürliche Verwitterung nach einigen Jahren besonders reizvoll anzusehen ist.







Befestigungsmaterial

Wir binden das Reet und die Firstabdeckung aus Gründen der Haltbarkeit mit Nirostadraht auf Ihr Dach. Viele Jahrzehnte wurde traditionell Kokosfasertau verwendet, das den Anforderungen moderner Wohn- und Bauweisen aber nicht mehr genügen konnte. Das Naturmaterial transportierte die Außennässe über die Lattung bis ins Dachinnere. Das führte zu einem vorzeitigen Verottungsprozess. Deshalb ist Nirostadraht Garant für eine lange Haltbarkeit.

Sie haben Fragen zu Ihrem Reetdach? Sie möchten mehr über die Reetdachdeckerei Ewers wissen?
Dann rufen Sie uns bitte an. Denn nichts kann ein persönliches Gespräch ersetzen.

Norbert Ewers
-Reetdachdeckermeister-